Gegen das Vergessen – die Erinnerung soll niemals nachlassen

Am Gedenkstein vor dem Schöninger Rathaus gedachte die Sozialdemokratische Partei den Opfern des Nationalsozialismus. Der Vorsitzende und 1. Stellvertretende Landrat Rolf-Dieter Backhauß legte ein Kranz nieder. An der Gedenkstunde nahm auch der 1. Stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Waldau und der Vorsitzende des Rates Markus Sobotta sowie Vertreter des Rates teil.

Nach sechs Jahren Krieg  und über sechzig Millionen Toten bedeutete der  8. Mai 1945 das Ende der Gewaltherrschaft Deutschlands über  ganz Europa. Es war das Ende des Massenmordes, betonte Backhauß. Auch die Verfolgung und die Ermordung von zahlreichen Opfern, die aufgrund eines äußerlichen Merkmals wie  Rasse stigmatisiert wurden, die also völlig unabhängig davon, was sie dachten, glaubten oder taten, dem Vernichtungswillen anheim fielen.

Gegen das Vergessen! An dieser Stelle, an der wir uns heute versammelt haben, stand das Hotel „Schwarzer Adler“. In dem Schwarzen Adler war das Parteilokal der Schöninger NSDAP. In der Kegelbahn wurden Schöninger Bürger gefoltert und gequält. Der Schwarze Adler wurde ein Ort des Schreckens. Einige der hier Misshandelten wurden später nach Braunschweig in den SA-Folterkeller des AOK-Gebäudes gebracht. Für sie begann ein Leidensweg, der begleitet war von Demütigungen und brutalen Schlägen, bis hin zum Mord. Für Millionen von Menschen war der 8. Mai 1945 ein Tag der Hoffnung und Zuversicht. Ihre Hoffnung ist aufgegangen in einem zusammenwachsenden Europa. Freiheit und Demokratie verbinden uns heute. Wir wissen, dass der Weg zum friedlichen Miteinander nicht immer leicht ist. Doch für eine demokratische Gesellschaft und eine Welt, die immer mehr zusammenwächst, kann es kein anderes Ziel geben, als ein friedliches, freiheitliches Zusammenleben. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig daran zu erinnern, und dafür einzutreten.

„Dieser Stein soll ein Stein des Anstoßes sein; er soll unser Gewissen anstoßen und uns vor Vergeßlichkeit und Oberflächlichkeit in der Beurteilung der Geschichte bewahren. Er soll uns ein Anstoß sein, nicht nachzulassen in unserem Bemühen für freiheitliche und demokratische Rechte unseres Gemeinwesens einzustehen und sie zu bewahren.“